Unter­neh­mens­ziele

Ener­gie­ma­nage­ment erleich­tert es einem Unter­nehmen, gleich mehrere rele­vante Ziele zu erreichen:

  1. Stei­ge­rung der Energieeffizienz
  2. Kos­ten­sen­kung
  3. Wett­be­werbs­vor­teile
  4. Steu­er­ein­spa­rung
  5. Image­ver­bes­se­rung
  6. Gesell­schaft­li­cher Beitrag zur Res­sour­cen­scho­nung und zum Klimaschutz

Die inter­na­tio­nale Norm ISO 50001 hat sich als Maßstab bei gesetz­li­chen Auf­lagen eta­bliert. Einige För­der­pro­gramme ver­langen die Ein­rich­tung eines Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tems, wenn ein Unter­nehmen die Höchst­be­träge erhalten will.

Daten­auf­nahme für Energiemanagement
Inven­ta­ri­sie­rung ener­gie­in­ten­siver Pro­zesse berück­sich­tigt Daten von Kältekompressionsmaschine

Pflicht oder Freiwilligkeit?

Niemand ist zum Ener­gie­ma­nage­ment ver­pflichtet. Oft dient bereits ein Ener­gie­audit nach DIN EN 16247–1 als Fun­da­ment der Energieeffizienz.

KMU zwi­schen DIN EN 16247–1 und ISO 50001

Frei­wil­lig­keit in dieser Frage leitet beson­ders Kleinst­un­ter­nehmen sowie Klei­nere und Mitt­lere Unter­nehmen (KMU), defi­niert nach EU-Emp­feh­lung 2003/​361/​EG durch eine Beschäf­tig­ten­zahl von weniger als 250 Per­sonen und ent­weder einen Jah­res­um­satz von maximal 50 Mil­lionen € oder eine Jah­res­bi­lanz­summe von höchs­tens 43 Mil­lionen €: Trotz des feh­lenden Drucks setzen viele KMU aus Über­zeu­gung ein Ener­gie­audit nach DIN EN 16247–1 an oder favo­ri­sieren sogar ein Ener­gie­ma­nage­ment­system nach ISO 50001 – beide Maß­nahmen signa­li­sieren Ein­spar­po­ten­ziale oder ermög­li­chen Steuervorteile.

Nicht-KMU zwi­schen DIN EN 16247–1 und ISO 50001

Hin­gegen gelten bei diesem The­men­kom­plex schär­fere Vor­schriften für Nicht-KMU, die oft als Groß­un­ter­nehmen (GU) bezeichnet werden: Alle vier Jahre müssen Sie ein Ener­gie­audit nach DIN EN 16247–1 bewäl­tigen, können aller­dings auf ISO 50001 ausweichen.

Spit­zen­aus­gleich und EEG-Umlage

Der Staat ent­lastet ener­gie­in­ten­sive Unter­nehmen des pro­du­zie­renden Gewerbes durch Erstat­tung eines Teils der Strom- und Ener­gie­steuern. Um diesen Spit­zen­aus­gleich nach Spit­zen­aus­gleich-Effi­zi­enz­sys­tem­ver­ord­nung (SpaEfV) zu erhalten, müssen pro­du­zie­rende KMU mit hohem Ener­gie­ver­brauch vorher ein Ener­gie­audit nach DIN EN 16247–1 erle­digt haben. Für GU liegt die Hürde höher: Sie müssen bei einem Antrag auf Spit­zen­aus­gleich nach­weisen, dass sie ein Ener­gie­ma­nage­ment­system nach ISO 50001 oder höher­wer­tige Kom­plexe in den Betrieb inte­griert haben. Ferner beschreibt das Erneu­er­bare-Ener­gien-Gesetz EEG die Vor­aus­set­zungen, unter denen die soge­nannte EEG-Umlage redu­ziert wird oder sogar ent­fällt: Die Para­grafen halten fest, wer ein Ener­gie­ma­nage­ment­system für solch einen finan­zi­ellen Vorteil benötigt.

For­mular zur Auf­nahme von Kenn­daten und Leistungswerten
Indus­tri­elle Revo­lu­tion – noch ohne Ener­gie­ma­nage­ment Bild: Public Domain,1847

Kon­ti­nu­ier­li­cher Prozess

Während ein Ener­gie­audit nach DIN EN 16247–1 ledig­lich einen aktu­ellen Zustand fest­hält, begleitet ein Ener­gie­ma­nage­ment­system nach ISO 50001 die Abläufe auf Dauer. Durch den kon­ti­nu­ier­li­chen Prozess beob­achtet und ver­bes­sert ein Unter­nehmen immer wieder und wieder die ener­ge­ti­schen Leistungen.

Planung–Umsetzung–Überprüfung–Optimierung

Die Methode folgt dabei einem Kreis­lauf entlang der Linie Plan–Do–Check–Act (PDCA), um dann weitere Runden zu drehen. Als Planung, Umset­zung, Über­prü­fung und Opti­mie­rung lassen sich diese vier Phasen auf Deutsch bezeichnen.

PDCA | Bild: Karn G. Bulsuk CC 4.0

Kreis­lauf

Ein Ener­gie­ma­nage­ment­system erfasst sys­te­ma­tisch die Ener­gie­ströme und steuert Inves­ti­tionen zur Ener­gie­effi­zienz. Ener­gie­ma­nage­ment nach ISO 50001 baut auf vor­han­dene Orga­ni­sa­tions- und Infor­ma­ti­ons­struk­turen und wirkt auf stra­te­gi­sche sowie ope­ra­tive Ziele.

Plan [P]

Top-Füh­rungs­kräfte des Unter­neh­mens über­nehmen die Gesamt­ver­ant­wor­tung für das Ener­gie­ma­nage­ment. In der Pla­nungs­phase [P] halten sie ihre Absichten schrift­lich fest und benennen einen Ener­gie­be­auf­tragten oder ein Koor­di­na­ti­ons­team. Es ist zu berück­sich­tigen, wie Gesetze und Ver­ord­nungen mit ISO 50001 zusam­men­hängen. Ansonsten ist die Suche nach ersten Geis­tes­blitzen mit der Bewer­tung der Ener­gie­si­tua­tion ver­knüpft: Die Ermitt­lung der ein­ge­setzten Ener­gie­träger, ‑nutzung und ‑kosten kenn­zeichnet den Ein­stieg in das Ener­gie­ma­nagent. Auf­grund des hohen Ener­gie­ver­brauchs wecken Pro­duk­tion oder Fer­ti­gung beson­deres Inter­esse bei dieser Analyse. Doch auch alle anderen Abtei­lungen von der Ver­wal­tung über die IT bis hin zum Fuhr­park werden durchleuchtet.

Do [D]

In der Umset­zungs­phase [D] nehmen die zuvor ent­wor­fenen Pro­zesse Gestalt an. Kon­krete Akti­ons­pläne bilden das Gerüst für die Montage des Ener­gie­ma­nage­ments. Dazu warten offene Fragen auf Antwort: Welche Res­sourcen stehen zur Ver­fü­gung? Wer betreut welche Teil­auf­gaben? Wer kom­mu­ni­ziert die Ener­gie­po­litik inner­halb des Unter­neh­mens? Und wie ist es zu schaffen, dass alle Mit­ar­beiter an einem Strang ziehen? Erst die Ein­bin­dung der Beleg­schaft erlaubt ener­ge­ti­sche Fort­schritte, denn sie soll schließ­lich ihre Gewohn­heiten ändern und liefert wert­volle Anre­gungen. Nicht zuletzt fixiert eine Doku­men­ta­tion die Fakten für spätere Kontrollen.

Check [C]

In der Über­prü­fungs­phase [C] dienen interne Audits als Ver­fahren zur Bewer­tung ener­ge­tisch rele­vanter Vor­gänge. Jetzt ist die Zeit gekommen, Ergeb­nisse des Enga­ge­ments fest­zu­stellen und man­gelnde Aus­wir­kungen auf­zu­spüren. Welche Kor­rek­turen und Vor­sor­ge­maß­nahmen geraten nun ins Visier? Werden recht­liche Vor­schriften und andere wesent­liche Anfor­de­rungen wie Kun­den­be­dürf­nisse tat­säch­lich ein­ge­halten? Ein sys­te­ma­ti­sches Con­trol­ling auf Basis der Ziele des Ener­gie­ma­nage­ments doku­men­tiert die Resul­tate für das ver­ant­wort­liche Per­sonal und die Führungskräfte

Act [A]

Die Opti­mie­rungs­phase [A] mündet meis­tens in eine Zer­ti­fi­zie­rung durch eine akkre­di­tierte Stelle: In Deutsch­land bieten mehr als 60 Firmen wie der TÜV Nord, die KPMG Umwelt­gut­acht­er­or­ga­ni­sa­tion und das For­schungs­in­stitut der Zement­in­dus­trie diese Dienst­leis­tung an, zu der mehr­stu­fige Audits vor und nach der Zer­ti­fi­zie­rung gehören. In der Opti­mie­rungs­phase [A] denken die Geschäfts­führer über Kon­se­quenzen nach. Mit den internen Audits im Rücken ziehen sie ein Resümee: Wie weit sind die einst for­mu­lierten Ziele tat­säch­lich erreicht worden? In welchen Pro­zessen steckt noch Luft für stra­te­gi­sche Opti­mie­rungen? Gibt es Ideen für not­wen­dige Kor­rek­turen? Für die Zer­ti­fi­zie­rung ist es viel­leicht uner­läss­lich, an Brenn­punkten sofort nach­zu­bes­sern! Ansonsten wachsen aus all diesen Über­le­gungen frische Ziele, die drei Jahre nach dem Start in die nächste Pla­nungs­phase [P] wandern: Dann ist der Kreis­lauf geschlossen.

Ener­gie­ma­nage­ment ISO 50001 offen­bart Pro­bleme – etwa der Wartung einer Druckluftanlage
Betriebs­daten eines Block­heiz­kraft­werks – wich­tige Daten für ISO 50001
Gra­fi­sche Auf­ar­bei­tung von Stromlastgängen

ENTECH-Service

Bitte ent­scheiden Sie nach einem ersten Gespräch, ob Sie mit eigenen Kräften das Ener­gie­ma­nage­ment bewäl­tigen und ledig­lich beglei­tende Bera­tung in Anspruch nehmen wollen. Oder bevor­zugen Sie die Alter­na­tive, dass wir als externe Spe­zia­listen ein Ener­gie­ma­nage­ment­system nach ISO 50001 in Ihrem Auftrag bis hin zur Zer­ti­fi­zie­rung umsetzen? Geprüfte und zer­ti­fi­zierte Ener­gie­ef­fi­zi­enz­ma­nager und Ener­gie­au­di­toren von ENTECH lotsen Sie gerne durch die Klippen staat­li­cher Auf­lagen bis hin zu einer sinn­voll geglie­derten Ener­gie­bi­lanz – mit zuver­läs­sigen Hin­weisen, an welchen Stellen Inves­ti­tionen in Ener­gie­effi­zienz wirk­lich lohnen. So ver­steckt sich häufig im Pro­duk­ti­ons­ge­werbe ein hohes Poten­zial zur Redu­zie­rung der Ener­gie­an­teile an den Pro­dukt­kosten: Druck­luft­sys­teme, Kälte– und Kühl­was­ser­an­lagen, Pro­zess­technik, Raum­luft­technik (RLT), Wär­me­ver­sor­gung bieten der Ener­gie­ver­schwen­dung offene Flanken.

Auf Wunsch erstellt das Pla­nungs­büro ENTECH die pas­senden Unter­lagen, erfasst alle Ener­gie­ver­bräuche und wertet die Daten aus. Gerne feilen die Ener­gie­be­rater zusammen mit Ihnen an den Ener­gie­flüssen im Unter­nehmen und ver­fassen die Doku­men­ta­tionen für das Ener­gie­ma­nage­ment­system. Bei Bedarf berechnet ENTECH die Effekte der Maß­nahmen auf die Ener­gie­bi­lanz und trifft Aus­sagen zur Wirt­schaft­lich­keit. Nicht zuletzt sind Schu­lungen Ihrer Mit­ar­beiter möglich.

Übri­gens zahlen Bund und Länder Zuschüsse – etwa für die Zer­ti­fi­zie­rung eines Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tems ISO 50001 sowie für den Erwerb von Mess­technik und Ener­gie­ma­nage­ment-Soft­ware. ENTECH infor­miert zum Bei­spiel über die För­der­pro­gramme vom Bun­desamt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trolle BAFA